Über bildhafte Sprache: Es ist eine ganz grundlegende Sache: Anschaulich sprechen, bildhaft und damit Gesprächspartnern ganz nahe kommen mit den eigenen Gedanken. Können das nur ganz geübte und versierte Profis? Weit gefehlt. Es ist wirklich keine Kunst.
Gewöhnen Sie es sich einfach an. Üben Sie es. Und machen Sie sich zu eigen, Ihre Sprache etwas mehr „auszuschmücken“. Ja, ich bin auch ein Freund davon, unnötige Worte und Sätze einfach wegzulassen. Rück-Antworten sind Antworten, seltene Ausnahmeerscheinungen werden nicht seltener durch die Verdoppelung, stillschweigend nicht noch schweigender und selbst die persönliche Anwesenheit erfordert nicht mehr anwesend zu sein als schlicht anwesend zu sein.
Bildhaft sprechen schließt Klartext nicht aus. Sie können anschaulich sprechen und trotzdem klar in Ihren Aussagen bleiben.
Und wie geht das jetzt?
Ganz einfach. Nutzen Sie wieder mehr Wörter. Alles, was beschreibt. Ein Auto ist nicht unbedingt ein Auto wie Sie es sich vorstellen, in der Vorstellung des Anderen. Es gibt kleine, knuffige mit viel Persönlichkeit und schnittige, moderne mit allerlei technischem Schnickschnack. Mit „Auto“ allein erreichen Sie selten deckungsgleiche Vorstellungen. Ein Haus ist auch nicht gleich ein Haus. Und eine Dienstleistung ist nicht eine Dienstleistung. Wenn Sie also von sich selbst reden, beschreiben Sie sich und Ihr „Produkt“. Bleiben Sie kein Haus. Werden Sie zum kanadischen Holzhaus, verglasten Wolkenkratzer oder zur Villa im Park.
Was haben Sie heute vor, jemandem zu sagen? Und wodurch werden diese Informationen als erste Übung für Ihr Gegenüber greifbarer, anschaulicher? Womit können Sie diesen in Ihre eigenen Vorstellungen ziehen? Machen Sie sich jetzt ein paar hilfreiche Notizen. Nur im Kopf. Und probieren Sie es aus.
Viel Erfolg und viel Freude beim Wiederentdecken der Vielfalt!
Ihre Sina Kistner
[Dieser Artikel stammt aus dem Archiv und wurde bereits vor einigen Jahren von mir gepostet. Erinnern Sie sich? Haben Sie seither öfter dran gedacht, bildhaft zu sprechen?]